Branchenevents
Von der Berghütte zwischen Gletschern über Aussichtstürme bis zu Kunstobjekten. Aussergewöhnliche Holzbauprojekte können nicht nur den Teamgeist der beteiligten Holzbauunternehmen stärken, sondern auch einen positiven Einfluss auf Mitarbeiterbindung und –gewinnung haben. Das zeigt eine Umfrage aus dem ersten Halbjahr 2024 des Labels Holzbau Plus.
Neben ihrer regulären Tätigkeit nehmen viele Schweizer Holzbaubetriebe regelmässig Aufträge zu Spezialprojekten an. Das können Tiny-Häuser in Island, Berghütten in Georgien oder der Napoleonturm im Kanton Thurgau sein. Das Qualitätslabel Holzbau Plus führte bei seinen qualifizierten Betrieben eine Umfrage durch. Diese ergab, dass 46% der Labelbetriebe in letzter Zeit ein Spezialprojekt realisierten.
Wie zum Beispiel die Zaugg AG Rohrbach, welche zum Bau des Stapferhauses in Lenzburg beitrug. Für Projektleiter Daniel Käser (Zaugg AG Rohrbach) war der pionierhafte Stapferhaus-Neubau eine gute Möglichkeit die Aussenwahrnehmung des Betriebs zu verbessern: “Ein solches Spezialprojekt erregt Aufmerksamkeit und ermöglicht einen Imagegewinn. Nicht nur für uns, sondern für die ganze Holzbaubranche”.
Aussen- und Innenwirkung wichtig – finanzieller Gewinn sekundär
Die Wirkung nach aussen (bei rund 53% der befragten Labelbetriebe zutreffend) sowie die nach innen (bei rund 36% zutreffend/47% eher zutreffend) spielen als Grund für die Projektrealisierung eine Rolle. Für mehr als die Hälfte der Befragten ist es indes nicht ganz so wichtig, ob ein solcher Spezialauftrag auch lukrativ sein muss. Noch weniger Einfluss auf die Annahme eines Projektes hat die Auslastung im Betrieb. Nur gerade rund 35% der Betriebe nahmen ein Projekt unter anderem zur Optimierung der Auslastung an.
Teamgeist stärken mit Spezialprojekten
Die wichtigsten Gründe liegen eindeutig in der Innenwirkung, also zur Mitarbeiterbindung sowie im eigenen Antrieb. “Auch wenn solche Leuchtturmprojekte ein Risiko tragen, haben bei uns die Vorteile klar überwogen. Alle Mitarbeitende waren hoch motiviert dabei zu sein. Zudem hat dieses Erlebnis den Teamgeist gestärkt und viele konnten dadurch ihre Expertise erweitern”, sagt Daniel Käser rückblickend.
Dies bestätigt auch die Umfrage von Holzbau Plus. 59% der befragten Unternehmen realisierten Spezialprojekte, obgleich der Auftrag nicht rentabel war. “Der Gewinn für die Teams ist spürbar. Mitarbeitende erhalten Abwechslung und können sich gemeinsam einer nicht alltäglichen Herausforderung annehmen. Zudem verbessern die Betriebe dadurch ihr Image und nicht zuletzt das der Holzbaubranche. Viele Labelbetriebe nehmen hier eine Pionierrolle ein“, fasst Stefan Strausak, Geschäftsführer SPBH, die Resultate zusammen.
Die Arbeitswelt verändert sich und nicht zuletzt mit dem Generationenwechsel brechen klassische Berufs- wie Rollenbilder auch im Holzbau auf. Der Branchenevent von Holzbau Plus ging der Frage nach, wie die Betriebe dem Interesse weiblicher Fachkräfte an einer Karriere im Holzbau gerecht werden können.
Der Holzbau als traditionsbewusstes Handwerk erlebt langsam, aber sicher eine Transformation. Lange Zeit von Männern dominiert, öffnen sich die verschiedenen Holzbauberufe zunehmend für die vielfältigen Talente und Fähigkeiten von Frauen.
Professorin Katrin Künzi Hummel (Berner Fachhochschule BFH), gab in ihrem Inputreferat zu bedenken, dass Holzbauberufe nicht nur auf die technische Herstellung reduziert werden sollten. Denn diese haben immer auch einen gestalterischen Aspekt. Das gilt es hervorzuheben. Ebenso sollte die Branche wie auch die Betriebe ihre Kommunikation überdenken. Inhalte, Sprache wie auch Bilder fokussierten zu oft auf männliche Arbeitnehmende.
Vorbilder, Vorbilder, Vorbilder
Die Teilnehmenden der Paneldiskussion waren sich einig. Es braucht zwingend mehr weibliche Vorbilder. Eines davon ist Lara Zwiefelhofer. Sie berichtete im Panel von ihren Erfahrungen als Zimmerin. Als Zimmerin on Tour (Berufskampagne 2023, Holzbau Schweiz) besuchte sie viele Holzbaubetriebe und stellte ihre Arbeit auf Berufsmessen und in Schulen vor.
Arbeiten Frauen in Holzbaubetrieben, können ihre Beispiele dazu dienen, Karrieremodelle aufzuzeigen. Neben dem Wunsch nach einem Beruf mit Zukunftsperspektiven spiele bei vielen Frauen die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie eine wichtige Rolle, ergänzte Astrid Späti von der Fachgruppe Unternehmer- und Kaderfrauen (Holzbau Schweiz). Die Betriebe sollten sich daher – nicht nur um weibliche Fachkräfte anzuziehen – mit Optionen für flexiblere Arbeitszeiten, Teilzeitarbeit oder Schichtbetrieb auseinandersetzen.
Den weiblichen Nachwuchs fördern
Jürg Hugener (Fachgruppenleiter Holzbau, Gewerblichen Schule Wetzikon) freut sich: von den aktuell 117 Lernenden sind 7 Frauen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs von 600%. Eine Massnahme, das war an diesem Abend für alle klar, müsse zudem die bessere Vernetzung der Frauen sein. Allerdings eben nicht nur auf Kaderstufe, sondern auch unter Zimmerinnen. So können wichtige Erfahrungen ausgetauscht werden. damit die Ausbildung zu einem positiven Erlebnis wird.
Der Branchenevent des Qualitätslabels Holzbau Plus in Winterthur widmete sich der Nachhaltigkeit in all ihren Facetten. Es wurde gezeigt, wie die Sulzer-Halle K.118 mit Holz, Stroh und Lehm aufgestockt wurde und gebrauchte Materialien verwendet wurden. Christian Hunziker, Verwaltungsrat der Hunziker Partner AG, berichtete über den Erfolg seines Unternehmens und betonte die Verbindung von Nachhaltigkeit und unternehmerischem Erfolg. Gruppen-Workshops und eine Paneldiskussion rundeten den Anlass ab.
Nachhaltigkeit im Holzbau gewinnt zunehmend an Bedeutung. Das Vorurteil, dass Nachhaltigkeit und unternehmerischer Erfolg unvereinbar sind, wurde beim Frühlingsevent widerlegt. Der Event zeigte Möglichkeiten auf, wie Holzbau-Unternehmen nachhaltig arbeiten können. Die Vielfalt des Themas spiegelte sich in den verschiedenen Event-Formaten wider.
Nachhaltiges Bauen mit wiederverwendbaren Baustoffen
Eine Besichtigung des Gebäudes K.118 auf dem Sulzerareal in Winterthur zeigte, wie wiederverwendbare Baustoffe genutzt werden können. Unter anderem war der Holzbau Plus Betrieb Zehnder Holz und Bau beteiligt. Das Bauprojekt umfasste 1531 Quadratmeter und wurde grösstenteils aus wiederverwendeten Teilen geplant und gebaut. Die Besichtigung mit Marc Angst vom Baubüro in situ AG ermöglichte Einblicke in die Herausforderungen beim Planen und Bauen mit gebrauchten Teilen.
Langjährige Nachhaltigkeitspraxis als Erfolgsstrategie
Christian Hunziker erläuterte in seinem Vortrag, wie sein Unternehmen seit über 30 Jahren auf Nachhaltigkeit setzt. Ein umfassender Nachhaltigkeitsbericht, der das unternehmerische Handeln entlang verschiedener Themenbereiche hinterfragt, spielt dabei eine wichtige Rolle. Hunziker betonte auch die Bedeutung der Mitarbeitenden und deren Beitrag zur Nachhaltigkeit. Er selber ist davon überzeugt, dass «die Rettung der Welt» das beste Geschäftsmodell ist.
Zukunftsweisende Ansätze und die Bedeutung von Kontinuität und Innovation
Diskussionsgruppen tauschten sich darüber aus, wie der Holzbau noch nachhaltiger gestaltet werden kann. Kriterien wurden diskutiert, die ökologische, ökonomische und soziale Aspekte berücksichtigen, um eine Symbiose zu erreichen. Der Austausch über individuelle Lösungsansätze brachte den Teilnehmenden neue Erkenntnisse für ihre Betriebe.
Holzbau Plus Betriebe handeln zwar oft schon nachhaltig. Sie dürfen sich jedoch nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Nebst dieser Erkenntnis wurde den Event-Teilnehmenden klar, dass Nachhaltigkeit ein zentrales Thema für die Innovationskraft und die Entwicklung der Branche bleibt. Der Austausch mit Mitarbeitenden und die Nutzung von Potenzialen im eigenen Betrieb sind unerlässlich, um klare Ziele und Massnahmen zur Nachhaltigkeit zu entwickeln. Eine Qualitätslabel-Lizenzierung kann dabei als Impuls dienen.
Referent
Marc Angst, Baubüro in situ
Christian Hunziker, Hunziker Partner AG
Branchenevents werden in Koordination mit der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) durchgeführt.
Wie schaffen Unternehmen attraktive Arbeitsbedingungen für die nächste Generation? Wie können langjährige Mitarbeitende ans Unternehmen gebunden werden? Und, welche Rolle spielt Employer Branding dabei? Am Branchenevent von Holzbau Plus wurden diese Fragen rund um das Thema Fachkräftemangel diskutiert. Erstmals stand der Branchenevent auch Betrieben offen, die das Label noch nicht erworben haben.
In rotierenden Gruppendiskussion wurden am Branchenevent im luzernischen Root die Fachinputs der drei Expertinnen und Experten der FHNW vertieft diskutiert. Oliver Strohm,vom Institut für Arbeitsforschung und Organisationsberatung (iafob), leitete den Event mit einem Einblick in die Thematik anhand einer KMU-Studie ein und erörterte seine Erfahrungen und Erkenntnisse spezifisch für den Holzbau. Es folgte ein Beitrag rund um den Generationenwechsel und den Wertewandel von Christine Kuhn (FHNW). Die relevanten Aspekte der Personal- und Laufbahnentwicklung stellte Martina Zölch (FHNW) vor und Christoph Vogel (FHNW) erörterte die Potenziale, die bewusstes Employer Branding für die Positionierung der Arbeitgebermarke auch im KMU-Bereich hegt.
Im Wandel der Zeit
Die demografische Entwicklung ist nicht aufzuhalten. Auf drei Babyboomer kommt eine Person der Generation Z und sie ticken anders. Entsprechend gilt es sie dort und so abzuholen, wie sie unterwegs sind – wissend dem Umstand, dass die Begleitung des Arbeitgebers aufgrund der vielen Wahlmöglichkeiten, einen hohen Stellenwert hat. Zugleich ist der Einfluss der Eltern und der Lehrpersonen in Bezug auf die Arbeitgeberwahl nicht zu unterschätzen.
Die Generation Z hat einen Trend angestossen, worauf sich nun Fragen im gesellschaftlichen Kontext stellen. Stand früher «Work-Life-Balance» im Fokus, wird heute teils auch ganz klar «Work-Life-Separation» gefordert. Der Arbeit wird ein anderer Stellenwert im Lebenskonzept beigemessen als noch vor 10 Jahren. Es ist eine Realität, dass die Generation Z weiss was sie will. Aufgrund der Arbeitsmarktsituation wissen sie auch, dass sie es bekommen. Dennoch empfiehlt Christine Kuhn: «Lasst uns weniger über Generationen, sondern vielmehr mit Generationen sprechen».
Die eigenen Stärken betonen
Beim Employer Branding sollten sich Betriebe nicht auf die Gegebenheit versteifen, dass grosse Unternehmen höhere Löhne oder bessere Karrieremöglichkeiten bieten. «Das Gras ist auf der anderen Seite immer grüner», so Experte Christoph Vogel. Er sieht das Potenzial der Holzbauer darin, jene Stärken hervorzuheben, die einen Betrieb unter anderem auch im lokalen Kontext einzigartig machen.
Im Bereich der Personal- und Laufbahnentwicklung im Allgemeinen und spezifisch in der Ausbildung haben die Holzbauer eine sehr solide Basis aufgebaut. Potenzial verortet Martina Zölch in den betriebsübergreifenden Massnahmen. «Die Passung zu finden, darin besteht die Kunst», meint sie.
Die rund 65 Teilnehmenden, darunter Betriebe, die das Label kennenlernen wollten, tauschten sich in parallel stattfindenden Gruppenworkshops aus und teilten ihre Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag. Insgesamt waren es neun Gruppen.
Referent
Dr. Oliver Strohm, Partner, Institut für Arbeitsforschung und Organisationsberatung
Pof. Christine Kuhn, Dozentin, Fachhochschule Nordwestschweiz
Christoph Vogel, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Personalmanagement und Organisation - FHNW
Prof. Dr. Martina Zölch, Leiterin des Instituts für Personalmanagement und Organisation - FHNW
Branchenevents werden in Koordination mit der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) durchgeführt.
Mehr Effizienz, mehr Kreativität und bessere Ergebnisse – das wünschen wir uns alle. Wie man es schafft, eine Zeitinsel zu gewinnen und im Flow zu bleiben, zeigte das Fokusthema am Branchenevent am 19. Mai 2022 im st. gallischen Wil auf. Was sind die Ursachen für Störungen von Arbeitsabläufen? Wie steigere ich meine persönliche Arbeitsproduktivität und- effektivität? Welche Tools gibt es, um die persönliche Arbeitsweise zu optimieren? Wie erkenne ich „Zeitdiebe“?
Diesen Fragen und vor allem die Antworten dazu standen als aktuelles Thema in der zunehmend digitalisierten Arbeitswelt im Zentrum des Anlasses. Dem Austausch der Holzbaubetriebe untereinander wird an den Branchenevents von Holzbau Plus ein hoher Stellenwert beigemessen. So können bereits institutionalisierte oder geplante Massnahmen im Sinne von „Good Practice“ aufgezeigt werden.
Nach einer langen, pandemiebedingten Pause freuten sich die Organisatoren, erstmals zu Gast und vor Ort bei einem Labelbetrieb zu sein, der S. Müller Holzbau AG. Vor dem eigentlichen Branchenevent konnten sich die rund 60 Teilnehmenden einer Betriebsführung des Gastgebers, Stefan Müller und seines Teams, anschliessen.
Zu Beginn des Anlasses gab die Gastreferentin Anja Peter, Gründerin und Geschäftsführerin des Human Empowerment Center, einen kurzen theoretischen Einblick in die Funktionsweise unseres Gehirns. Weil bewusstes Denken, konzentriertes und fokussierten Arbeiten viel Energie benötigt, sucht unser Gehirn alle drei Minuten nach Ablenkung. Da sind aufpoppende Nachrichten auf dem Smartphone-Bildschirm oder eingehende E-Mails willkommen. „Das Smartphone ist ein „Tiger“ für unser Gehirn“ erklärte sie. Ob wir diesen fürchten oder jagen, das ist von Person zu Person unterschiedlich.
Gute Balance zwischen Theorie und Praxis
Die Probe aufs Exempel konnten die Teilnehmenden im Anschluss selbst machen. Anhand einfacher Experimente in Zweiergruppen waren sie eingeladen, mehr über ihr eigenes Verhalten herauszufinden. Dabei erfuhren die Teilnehmenden, wie es ihnen mittels einfacher und zugleich wirkungsvoller Arbeitstechniken gelingt, die Planung der Arbeit zu verbessern. Zum ungestörten Arbeiten haben Holzbau Plus Betriebe bereits diverse Massnahmen ergriffen – das zeigte sich in den sieben Workshop-Gruppen bei denen rege diskutiert wurde.
Einzelne Betriebe haben sich für den Einbau von spezifischen Fokus-Räumen entschieden, andere ermöglichen Homeoffice oder planen fixe Fokus-Zeiten, in denen der persönliche Telefonanschluss auf die Zentrale umgeleitet wird. „Im Büro besitzen wir spezielle Noise-Cancelling-Kopfhörer, die sämtliche Bürogeräusche ausblenden“, berichtet ein weiterer Teil-nehmer aus seinem Betrieb, „und sobald jemand diese Kopfhörer aufsetzt, ist auch für andere klar erkennbar: Diese Person möchte nicht gestört werden“.
Das Fazit des Branchenevents lautet: Es ist wertvoll, Stressfallen zu kennen, sich darüber auszutauschen und diese aktiv zu umgehen. Selbstdisziplin ist gefragt.
Die Arbeitswelt wurde noch selten so auf den Kopf gestellt wie in den letzten zwei Jahren. Arbeitgeber und Arbeitnehmer waren durch die Covidpandemie gefordert und mussten viel Flexibilität aufbringen. Das Thema des diesjährigen Branchenevents, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, vom 19. August von Holzbau Plus in Sursee traf den Nagel sprichwörtlich auf den Kopf. Welche Lösungen bieten die Holzbaubetriebe in Bezug auf die Vereinbarkeit? Wie relevant ist hierbei die Unternehmens- und Führungskultur? Was hält die Mitarbeitenden bei der Stange?
Auch im Holzbau gewinnt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zunehmend an Wichtigkeit und birgt für eine Branche des Baugewerbes besondere Herausforderungen. Über 30 Mitarbeitende und Betriebsleiter tauschten sich in acht Workshop-Gruppen rege über die Bedürfnisse der Arbeitnehmer und die Herausforderung der Arbeitgeber aus. Das Thema wurde entlang verschiedener Aspekte wie beispielsweise Teilzeit, Job-Sharing/Splitting, Elternschaft, Kinder- und Angehörigenbetreuung/-pflege oder Selbstmanagement und Personalführung/-entwicklung beleuchtet.
Ausgangspunkt der Diskussionen waren die am Event erstmals präsentierten Ergebnisse der im Vorfeld von der Fachstelle UND durchgeführten Umfrage. Einleitend erläuterte Stephan Berger, Geschäftsleiter der Fachstelle UND, die fünf Dimensionen, die es im Kontext der individuellen Lebensinhalte zu verstehen gilt. Die Wechselwirkungen der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseits sowie die Rollenvielfalt der einzelnen Individuen führen teils zu Interessenskonflikten oder Unverständnis. Um dem vorzubeugen ist eine offene Kommunikation und das gegenseitige Vertrauen elementar.
Ziel der Branchenevents von Holzbau Plus ist es die Herausforderungen der Holzbaubetriebe auf den Tisch zu bringen und diese sowohl kritisch, kontrovers als auch konstruktiv zu diskutieren und gemeinsame Lösungsansätze zu erarbeiten. Gewisse Grundsätze und Erkenntnisse aus den Diskussionen sollen anschliessend in den GAV Holzbau einfliessen.
Der diesjährige Anlass vom 20. August 2020 in Luzern widmete sich dem Thema «In-terne Kommunikation in besonderen Zeiten». Gastreferenten Prof. Dr. Christian Weber, Leiter des Instituts for Competitiveness and Communication von der Fachhochschule Nordwestschweiz brachte in seinem Referat Erfahrungen aus Gesprächen und Workshops mit Führungskräften verschiedenster Branchen ein. Im Anschluss diskutierten die 25 Teilnehmenden erlebte Situationen aus ihrem Führungsalltag und erarbeiteten konkrete Lösungswege für die Kommunikation im eigenen Unternehmen.
Das Schwerpunktthema mag im durch das Corona-Virus geprägten Arbeitsalltag wichtiger denn je erscheinen. Interne Kommunikation ist Führungsarbeit – doch situationsgerecht zu kommunizieren ist auch in «normalen Zeiten» nicht einfach und bringt viele Herausforderungen mit sich. Die Einstiegsfrage brachte es auf den Punkt: Gibt es in Bezug auf Kommunikation überhaupt besondere Zeiten? Respektive was wäre das Gegenteil davon: normale oder gewöhnliche Zeiten? Christian Webers These dazu: Kommunikation ist per se eine Herausforderung – ungeachtet der aktuellen Befindlichkeiten, der Marktentwicklungen oder der Firmenkultur. Leider gibt es in Sachen Kommunikation keine Patentlösung. Die Praxis lehrt uns, dass es viele Stolpersteine gibt, über die zu stolpern man droht. Jede Situation bedarf deshalb einer ganzheitlichen Betrachtung, dem Wissen um die Befind-lichkeiten und einer sauberen Planung.
Aus der Praxis: Voneinander lernen
In den vier Workshops im Anschluss schilderte ein Betriebsleiter eine reale Situation, die für ihn persönlich eine kommunikative Herausforderung darstellte. Die anderen in der Gruppe waren zuerst aufgerufen Hintergrundfragen zu stellen, bevor sie auf dieser Basis den Lösungsweg formulierten, wie sie ihn gewählt hätten. Die vier Fallbeispiele und die Erkenntnisse daraus kurz wiedergegeben:
Kommunikation eines tragischen Vorfalls im Team:
Die sehr zeitnahe und transparente Kommunikation wurde mit dem Betroffenen eng abgestimmt.
Erkenntnis: Die Prozesse im Betrieb wurden stark hinterfragt und die Sensibilisierung der Verant-wortung für sich selbst und untereinander stieg.
Eine Whatsapp-Nachricht am Sonntagabend:
Dieses Beispiel thematisierte die Vor- und Nachteile der digitalen Kommunikation.
Erkenntnis: Die Wahl des Kanals und der richtige Zeitpunkt sind ausschlaggebend.
Investition in die Technik:
Der Kaufs einer Maschine löste beim Team Unsicherheit– bis hin zu Jobverlustängsten – aus.
Erkenntnis: Die Fragen und Bedenken der Mitarbeitenden früh in einem Change-Prozess abzuholen hilft, die Akzeptanz von Veränderungen zu erhöhen.
Nachfolge oder Mitarbeitender:
Im Betrieb steigen Junior und Juniorin auf Stufe Zimmermann ein. Wie sie in die Hierarchie des Betriebs mittel- oder langfristig eingebettet sind war dem Team unklar und führte zu Verunsicherung.
Erkenntnis: Klarheit in der Kommunikation und das Rollenverständnis insbesondere zu Beginn einer Nachfolge sind elementar.
Das Fazit
Gute Unternehmensführung ist mit geplanter und kontinuierlicher interner Kommunikation ver-bunden. Im Rückkehrschluss formuliert: Kommunikation ist Arbeit, aber auch Führung. Beides geht nicht ohne das andere. Sich die relevanten Aspekte im Vorfeld zu überlegen erscheint lohnenswert. Die Fragen sind: Was will ich erreichen? Was will ich kommunizieren und was soll ankommen? Denn, die Botschaft entsteht immer beim Empfänger. Abgegriffene Floskeln kommen in der Regel nicht gut an, sondern bewirken oft das Gegenteil von dem, was erreicht werden sollte.
Fakt ist, das heutige Arbeitsfeld fordert Flexibilität sowohl von Arbeitnehmern als auch von Arbeitgebern. Zugleich fordert eben diese Flexibilität beide Seiten gleichermassen heraus, wobei auf unterschiedlichen Ebenen. Beim zweiten Branchenevent der Holzbau Plus Betriebe am 7. November 2019 wurde das Thema Arbeitsflexibilität im Spannungsfeld von Effizienz im Betrieb und der Work-Life-Balance näher betrachtet.
Prof. Dr. Ulrich Pekruhl (Personalmangament, Organisation - FHNW) und Barbara Rimml (Projektleiterin vom Verein Pro Teilzeit) zeigten aus unterschiedlichen Perspektiven auf, welche Aspekte mit der Arbeitsflexibilität verbunden sind: Selbstmanagement, Effizienzsteigerung, Digitalisierung, Führungsverständnis, Kommunikation. Rund 70 Teilnehmende tauschten sich darüber aus. Dies zum einen aus dem Blickwinkel der sich wandelnden Bedürfnisse der Arbeitnehmenden und dem wettbewerblich bedingten Streben nach einer Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber.
"Während der letzten 900 Jahre war das System der festen Arbeitszeit die Norm. Früher war die Uhr das Mass aller Dinge", erläutert Ulrich Pekruhl. Unterdessen hat sich ein Wandel vollzogen und die Mitarbeitenden wünschen sich mehr Freiheit und dies aus unterschiedlichen Gründen. Das Bedürfnis bringt für Unternehmer Herausforderungen aber auch Chancen mit sich. Barbara Rimml stellte bemerkenswerte Ergebnisse einer Umfrage aus dem Maler-Gipsergewerbe vor; bspw. die Ungleichverteilung der Teilzeitarbeit zwischen den Branchen. Der Ruf nach Teilzeit ertönt auch vermehrt im Holzbau. "Das Unternehmerische Ziel vieler Betriebe ist, einen aktiven Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie der Gleichstellung von Mann und Frei im Erwerbsleben zu leisten", meint die Referentin.
Der Event war kein berieselnder Anlass. Teilnehmer selbst nahmen eine Bedürfnisanalyse vor und setzen so Themen für die Diskussionsrunden. Arbeitsgruppen eruierten Chancen, gewichteten die Herausforderungen. Gemeinsam wurden praxisnahe Lösungsansätze gesucht.
Referent Ulrich Pekruhl geht auf technologische Entwicklungen und damit zusammenhängenden Veränderungen (bspw. Kommunikation, Wertehaltung) ein.
Beim Erreichen von Unternehmenszielen können Vergütungssysteme unterstützend wirken. Ein Vergütungsmodell ab Stange gibt es nicht. Dafür sind die Unternehmensbedürfnisse und -ziele zu unterschiedlich. Die Branche, die Betriebsstruktur genauso wie die eigene Wettbewerbsfähigkeit spielen bei der Wahl eines Vergütungssystems eine entscheidende Rolle.
Herr Prof. Dr. Erhard Lüthi (Institut Personal Management – FHNW) erläuterte in seinem Refe-rat die zentralen Aspekte zur Definition eines Modells, mit dem die richtigen Anreize geschaffen werden können. Geldzahlungen mögen das schnellst gefundene aber nicht immer optimalste Ver-gütungsmodell sein. So können sich Lob oder vom Chef bezahlte Pizzen unter Umständen länger-fristig positiver auf die Leistungserbringung auswirken (Studie Dan Ariely).
Im Anschluss an das Referat tauschten sich die rund 30 Eventteilnehmer in Kleingruppen über Vor- und Nachteile zu Vergütungssystemen aus. Diskutiert wurden u.a. eine breite Palette von Fringe Benefits bis hin zum Trend, dass Freizeit in Form von Teilzeit ein grösseres Bedürfnis zu sein scheint, als rein finanzielle Anreize. Das Plenum sah die Herausforderungen im Umgang mit Benefits darin, dass diese von den Mitarbeitenden als selbstverständlich erachtet werden.
Prof. Dr. Erhard Lüthi gibt einen Überblick zu Vergütungsmodellen und welchen Einfluss Motivationskomponente haben können.
Kader zu sein ist nicht einfach: Es bedeutet dem Druck von oben Stand zu halten und zugleich den Erwartungen von unten gerecht zu werden – oder auch umgekehrt. Was bedeutet Führungsarbeit für die Unternehmer selbst und wie lösen sie die je nach Betriebsgrösse unterschiedlich gelagerten Herausforderungen ihres Kaders? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigten sich die Träger des Qualitätslabels Holzbau Plus an ihrem Branchenevent Anfang November in Root, Luzern.
Als Einführung erläuterte Stefan Strausak, Geschäftsführer der Schweizerischen Paritätischen Berufskommission Holzbau, die Bausteine und den Wirkungsmechanismus des Qualitätslabels. Im Zentrum stand dabei die Schlüsselfunktion der Kadermitarbeitenden in Bezug auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und der Kunden.
In seinem Inputreferat präsentierte dann Oliver Strohm, Geschäftsführender Partner des Instituts für Arbeitsforschung und Organisationsberatung, diverse Lösungsansätze für die Führungsarbeit. Sein Augenmerk legte er auf innovative Herangehensweisen, die er im Rahmen der Audits in den Holzbau Plus Betrieben angetroffen hatte.
Im Anschluss tauschten sich die rund 70 Teilnehmenden in rotierenden Kleingruppen beim „Holzbau-Café" aus. Rege wurden aktuelle Trends in der Führungsarbeit (Teilzeit und Erfolgsbeteiligung) diskutiert und die individuellen Herausforderungen in der Personalführung (Projektmanagement und Kommunikation) besprochen.
Der Branchenevent fand zum zweiten Mal – nebst der Unternehmensleitung – zusammen mit den Mitarbeitenden der Labelbetriebe statt.
Fazits aus den Kleingruppen zu Themen wie Teilzeit, Erfolgsbeteiligung, Projektmanagement oder Kommunikation werden ins Plenum getragen.
Damit ein Qualitätslabel am Markt Erfolg hat, muss es durch Inhalt und Nutzen überzeugen. Geprägt wird es in der Aussenwirkung stark von seinen Labelträgern. Durch deren aktive Kommunikation kann der Bekanntheitsgrad gesteigert und nachhaltiger Erfolg erzielt werden.
Urs Brändli, Präsident von BIO SUISSE, präsentierte in seinem Referat die Parallelen zwischen seinem Knospenlabel und Holzbau Plus. Das Fazit: Die Entwicklung eines erfolgreichen Qualitätslabels braucht viel Zeit und eine solide Basis. Bei Holzbau Plus stehen eine partnerschaftliche Unternehmenskultur und der hohe soziale Standard im Zentrum, bei BIO SUISSE eine ökologische und nachhaltige Landwirtschaft. Nur wenn das Label seine Werte verfolgt und diese durch die Träger gegen aussen kommuniziert werden, kann es sich weiterentwickeln und wachsen.
Zum Einstieg präsentierte Stefan Strausak die bisherigen Kommunikationsaktivitäten. In den Workshops erarbeiteten die Teilnehmenden Szenarien, wie dem Label Holzbau Plus kommunikativ gemeinsam auch mittels der neugewonnenen Patronatspartner noch mehr Gewicht verliehen werden kann.
Urs Brändli (Präsident BIO SUISSE) stellt das Knospenlabel vor.
Stressfolgen wie Schlaflosigkeit, Rückenprobleme, Sucht- oder Angsterkrankungen bis hin zu Depressionen sind leider auch im Holzbau Realität. Was können Vorgesetzte dagegen tun? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Träger des Qualitätslabels Holzbau Plus an ihrem Branchenevent Anfang November im Luzerner Rathaus.
Kernstück der Veranstaltung bildete das Inputreferat von Dr. Désirée Stocker vom Büro BASS. Sie stellte die Studie «Was ist bloss mit Max Muster los?» vor, die sie im Auftrag des Vereins Artisana in Kooperation mit der Universität Bern durchführte. Die Arbeits- und Organisationspsychologin befragte mit ihrem Team knapp 300 Kleinunternehmen aus dem produzierenden und verarbeitenden Gewerbe zu ihrem Umgang mit psychisch erkrankten Mitarbeitenden. Denn: anders als in grösseren Betrieben, sind Verantwortliche von Kleinunternehmen meist auf sich allein gestellt, wenn psychische Probleme im Betrieb auftreten.
KMU können mehr, als sie meinen
«Es zeigte sich, dass Kleinunternehmen über wertvolle Ressourcen im Umgang mit psychischen Belastungssituationen verfügen», kommentierte Désirée Stocker das Ergebnis der Studie. «Die Betriebe zeichnet Nähe, Flexibilität und Vielseitigkeit aus. Vorgesetzte haben die Möglichkeit, rasch und unkompliziert auf Probleme zu reagieren. Man kennt sich untereinander meist persönlich, und durch die tägliche Zusammenarbeit bleiben Problemanzeichen und Veränderungen kaum unbemerkt.» Die Wissenschaftlerin gab jedoch zu bemerken, dass Veränderungen zwar erkannt, die psychischen Aspekte der Problematik oft nicht oder nur sehr spät angesprochen würden. Noch immer werde das Thema als privat oder als angst- und hemmungsbeladen erachtet. Die Vorteile von kleinen Betrieben seien darum oft auch deren Knackpunkte: Die Nähe erschwere eine professionelle Distanz und die Betriebsleitung sei einer Mehrfachbelastung ausgesetzt. Diese Dilemmata bekräftigte auch Andreas, ein sogenannter «Peer» oder auch Experte aus Erfahrung der Stiftung Pro Mente Sana, der während des Referats immer wieder die Sicht eines Betroffenen schilderte. «Über all die Jahre hatte niemand den Mut gehabt, mich auf mein tatsächliches Problem anzusprechen: meine Drogensucht und Depression», so Andreas.
Im zweiten Teil des Abends tauschten sich die knapp 40 Teilnehmenden über ihre eigenen bisherigen Erfahrungen in ihren Betrieben aus und widmeten sich in den Diskussionen in den Kleingruppen gezielt dem Thema Wertschätzung. Nicht nur in Stresssituationen kann Lob und Anerkennung positive Auswirkungen auf Gesundheit und Leistung haben. Wertschätzung schafft auch eine Vertrauensgrundlage, wodurch sich schwierige Situationen gemeinsam besser meistern lassen und Probleme offen angesprochen werden können. Den Abschluss des Branchenevents bildete das gemeinsame Abendessen im Restaurant Rathaus Brauerei.
Schwieriges Thema praxisnah erklärt: Désirée Stocker von Büro BASS und Uni Bern erläutert den Teilnehmenden die Hintergründe von psychischen Erkrankungen und wie sie erkannt werden können.
Nachwuchsförderung – eines der zentralen Themen der Holzbaubranche. Doch das Lehrlingswesen stellt auch spezifische Herausforderungen an die Betriebe. Der Frühlings-Branchenevent von Holzbau Plus widmete sich daher der Berufspädagogik. Zwei Gastreferentinnen lieferten den theoretischen Rahmen des Abends.
Bianca Neubauer, Bereichsleiterin Recht & Soziales von Holzbau Schweiz, dem Verband Schweizer Holzbauunternehmungen, erläuterte den Teilnehmenden die rechtlichen Besonderheiten des Lehrverhältnisses. Gerade in Bezug auf Arbeitszeit und gefährliche Arbeiten gelten spezifische Vorschriften, die es zu beachten gilt. So ist zum Beispiel die tägliche Höchstarbeitszeit gemäss Arbeitsgesetz und den entsprechenden Verordnungen auf neun Stunden begrenzt. Zudem ist es grundsätzlich verboten, Lernende bis zum vollendeten 18. Altersjahr für gefährliche Arbeiten einzusetzen.
«Doch wer sind diese Lernenden genau», fragte Eveline Krähenbühl, Projektverantwortliche des Eidgenössischen Hochschulinstituts für Berufsbildung (EHB) zu Beginn des zweiten Referats in die Runde. Sie beleuchtete die Berufslehre aus Sicht der Auszubildenden. Die Lehrjahre fallen in eine sehr anspruchsvolle Zeit des Erwachsenwerdens, ein regelmässiger Austausch mit den verantwortlichen Berufsbildnern ist sehr wichtig. Die Lernenden haben ein Anrecht auf Feedback auf ihre Arbeit und ihr Verhalten. Der Bildungsbericht stellt für die jungen Heranwachsenden daher ein zentrales Element dar. Aber auch die eigene, kritische Einschätzung spielt bei der Entwicklung des Auszubildenden eine massgebliche Rolle. «Selbstkritik muss genauso geübt werden wie neue handwerkliche Fertigkeiten. Die obligatorische Lerndokumentation, die sie während ihrer Ausbildung führen, ist dafür ein gutes Hilfsmittel», erläuterte Eveline Krähenbühl. Ohne Engagement des Lehrbetriebes gehe es letztlich aber nicht. Zeit, Begeisterung und Interesse seien die drei Hauptfaktoren, die ein Berufsbildner seinem Lernenden entgegen bringen müsse, damit es für beide Seiten ein Erfolg werde.
Bei Holzbau Plus steht das Wohl der Mitarbeitenden im Zentrum – so auch deren Gesundheit. Als Abschluss des Mai-Branchenevents stellte Helsana die neuen BGM-Bestandteile der Branchenlösung Holzbau Vital vor. Beim abschliessenden Abendessen wurden die angeregten Gespräche fortgeführt. Insgesamt 33 Teilnehmende folgten der Einladung zum Branchenevent nach Luzern ins Hotel Radisson Blu.
Aus Sicht der Lernenden: Eveline Krähenbühl erläutert den Teilnehmenden die heutigen Anforderungen an die Auszubildenden in der Holzbaubranche.
Der zweite Branchenevent des Jahres wagte einen Ausblick und widmete sich dem «Arbeitsplatz der Zukunft». Dem Qualitätslabels Holzbau Plus entsprechend, den Menschen ins Zentrum zu stellen, waren zum ersten Mal auch Mitarbeitende dazu eingeladen, am Anlass beizuwohnen. Der Einladung folgten insgesamt 65 Teilnehmende, darunter ausgebildete Zimmerleute, Mitarbeitenden aus der Administration sowie ein Lernender.
Zwei Gastreferenten lieferten den theoretischen Rahmen des Abends. Dies war zum einen Prof. Dr. Martina Zölch der Fachhochschule Nordwestschweiz und Mitglied des Fachbeirates Holzbau Plus. Sie fokussierte in ihrem Inputreferat auf die heutigen Qualitätsmerkmale der Branche und welche Bedeutung diese für die Zufriedenheit und die Motivation der Mitarbeitenden haben. Zum anderen umriss Hans Rupli, Zentralpräsident von Holzbau Schweiz, im zweiten Inputreferat des Abends die veränderten Rahmenbedingungen, die auf den Werkplatz Schweiz und somit auf den Holzbau einwirken. Er leitete daraus mögliche Thesen ab, wie sich der Arbeitsplatz der Zukunft verändern könnte bzw. welche Konsequenzen sich daraus für den Holzbau ergeben.
Die Teilnehmenden hatten zwischen den Referaten immer wieder Gelegenheit dazu, in Kleingruppen verschiedene Fragen zu erörtern. Zum Beispiel welche Anforderungen des GAV-Holzbau bereits sehr gut in den Betrieben umgesetzt werden. Oder auch, welche Herausforderungen es zu meistern gilt, um auch künftig den Anforderungen der Kunden und Mitarbeitenden gerecht zu werden. Begriffe, die die Diskussionen dominierten waren Spezialisierung, Kooperationen und Flexibilität. Letztgenanntes sowohl bei den Anstellungsbedingungen (z. Bps. Teilzeitmodelle) als auch auf Ebene der Auftragsabwicklung.
Beim abschliessenden Abendessen wurden die angeregten Gespräche fortgeführt. Der Branchenevent fand in der Gersag, Emmenbrücke statt. Begleitet wurden der Anlass sowie die Gruppendiskussionen von Maya von Dach-Bütler der Konsens AG.
Diskussion in Kleingruppen: Was machen wir bereits gut bei der Personalentwicklung, wo können wir uns noch verbessern, um auch in Zukunft attraktiv für Fachkräfte zu sein?
Der Branchenevent vom Mai 2016 stand im Zeichen des «kontinuierlichen Verbesserungsprozess», auch bekannt unter der Abkürzung KVP. Als Gastreferent führte Christian Muster der SAQ Qualicon in das Thema ein und erläuterte in seinem Inputreferat unter anderem die Voraussetzungen, welche geschaffen werden müssen, damit ein Betrieb erfolgreich einen KVP bei sich etablieren kann. «Basis einer jeden Verbesserung ist das Bewusstsein darüber, dass Fehler nun mal einfach passieren und sie als solches nichts Schlechtes sind. Vielmehr bergen sie überhaupt erst die Chance für eine Verbesserung in sich. Eine gelebte Fehlerkultur ist daher zentral», so Christian Muster zu den anwesenden Holzbau Plus Betrieben. Systematische Prozesse sowie Methoden, wie bei Fehlermeldungen verfahren wird, helfen weiter dabei, eine kontinuierliche Verbesserung voranzutreiben.
Eine der häufigsten Methoden beim KVP, die sogenannte Kurzmoderation, konnten die 20 Teilnehmenden im darauffolgenden Workshop sogleich einmal selbst anwenden. In vier Kleingruppen behandelten sie je ein Problemszenario und bearbeiteten dieses anhand der in der Methode angewandten fünf Schritte: Problem erkennen, Auswirkungen eruieren, Ursachen begreifen, Ziel festlegen, Lösungen erarbeiten und Massnahmen bestimmen. Beim abschliessenden Abendessen wurden die angeregten Gespräche fortgeführt.
Der Branchenevent fand wie die letzten Male im Hotel Radisson Blue in Luzern statt.
Lerneffekt: Die Teilnehmenden ertappen sich selbst, bei klassischen Überlegungsfehlern.
Der zweite Branchenevent des Jahres widmete sich dem Thema «Emotionale Kundenbindung – effizient profitable Kunden gewinnen». Als Gastreferent konnte die Schweizerische Paritätische Berufskommission Holzbau, Organisatorin des Abends, Thomas Helbling, Dozent für Marketing an der Fachhochschule Nordwestschweiz gewinnen. «Als Betrieb müssen sie nicht nur die Bedürfnisse ihrer Kunden kennen. Entscheidend ist auch, dass sie wissen, weshalb sich ein Kunde für sie entscheiden soll. Zeigen sie selbstbewusst auf, zum Beispiel auf ihrer Website, worin ihre Stärken liegen und was sie dem Kunden für einen Nutzen bringen», so Thomas Helbling zu den anwesenden Holzbau Plus Betrieben.
Im darauf folgenden Workshop gingen die rund 30 Teilnehmenden in vier Gruppen unter anderem den Fragen nach, welche Faktoren das Image eines Betriebes beeinflussen, wie genau die Kundenbedürfnisse eruiert werden können und mit welchen Massnahmen die Kundenzufriedenheit erhöht werden kann. Beim abschliessenden Abendessen wurden die angeregten Gespräche fortgeführt.
Der Branchenevent fand wie schon im Frühling im Hotel Radisson Blue in Luzern statt.
(PM Mangold Holzbau AG: David Schreiber, Simone Bracher)
Aktuelle Ergebnisse der Branchenbefragung Holzbau belegen: Holzbau Plus Betriebe und ihre Mitarbeitenden sind zufriedener mit ihrem Betrieb und ihrer Arbeit und schauen zuversichtlicher in die Zukunft. Dies die Erkenntnis der aktuellen Branchenbefragung Holzbau. Seit 2009 führt die Schweizerische Paritätische Berufskommission Holzbau (SPBH) regelmässig im Namen der Sozialpartner Syna, Unia, Baukader Schweiz, Kaufmännischer Verband und Holzbau Schweiz eine wissenschaftlich begleitete Langzeitstudie durch. Die aktuellen Auswertungen zeigen beträchtliche Unterschiede zwischen denjenigen Betrieben, welche das Qualitätslabel Holzbau Plus tragen und denjenigen ohne Label. Holzbau Plus Betriebe weisen eine signifikant höhere Systematik in der Organisationsgestaltung als auch der Personalführung auf. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf die wahrgenommene Einschätzung der Erfolgsaussichten aus Unternehmersicht aus, sondern auch massgeblich auf die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden.
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Aktuelle Ergebnisse der Branchenbefragung Holzbau belegen: Holzbau Plus Betriebe und ihre Mitarbeitenden sind zufriedener mit ihrem Betrieb und ihrer Arbeit und schauen zuversichtlicher in die Zukunft. Dies die Erkenntnis des Branchenevents Holzbau Plus, am Donnerstag 28. Mai im Hotel Radisson Blue in Luzern. Die Träger des Qualitätslabels der Holzbaubranche diskutierten dabei die Befragungsergebnisse und deren Bedeutung für die Betriebe.
Seit 2009 führt die Schweizerische Paritätische Berufskommission Holzbau (SPBH) regelmässig im Namen der Sozialpartner Syna, Unia, Baukader Schweiz, Kaufmännischer Verband und Holzbau Schweiz eine wissenschaftlich begleitete Langzeitstudie durch. «Die aktuellen Auswertungen zeigen beträchtliche Unterschiede zwischen denjenigen Betrieben, welche das Qualitätslabel Holzbau Plus tragen und denjenigen ohne Label», so Oliver Strohm, der verantwortliche Studienleiter. In seinem Inputreferat am Branchenevent erläuterte er den Teilnehmenden die klaren Ergebnisse. «Holzbau Plus Betriebe weisen eine signifikant höhere Systematik in der Organisationsgestaltung als auch der Personalführung auf. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf die wahrgenommene Einschätzung der Erfolgsaussichten aus Unternehmersicht aus, sondern auch massgeblich auf die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden.»
In den darauf folgenden Gruppendiskussionen besprachen die Teilnehmenden mögliche Entwicklungs- und Handlungsfelder im Bereich Unternehmenskultur und Personalführung, die sie als Betrieb noch umsetzen könnten. Denn trotz der sehr guten Ergebnisse in der Branchenbefragung, gilt es, sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen. Um die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und somit auch den Betriebserfolg langfristig zu sichern brauche es daher weiterführende Massnahmen. «Attraktive Anstellungsbedingungen mit Teilzeitmöglichkeit oder transparente Erfolgsbeteiligungen können hier Wege sein, um als Arbeitgeber noch attraktiver zu sein. Der Arbeitgeber selbst tut gut daran, seine Führungsstrukturen zu überdenken und allenfalls eine erweiterte Geschäftsleitung zu etablieren. Diese schafft Freiräume für Kunden- und Netzwerkpflege der Inhaber», so Oliver Strohm abschliessend. Bei einem gemeinsamen Abendessen wurden Kontakte gepflegt und die Diskussionen rund um das Thema vertieft.
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Erfahrungsaustausch: Diskussion einer Arbeitsgruppe zum Thema Entwicklungs- und Handlungsfelder im Bereich Unternehmenskultur und Personalführung.
Welchen Einfluss hat die Gesundheit der Mitarbeitenden auf den Erfolg eines Unternehmens? Und welchen Beitrag können Führungskräfte selbst dazu leisten? Am Donnerstag 13. November stand das Thema betriebliche Kommunikation im Mittelpunkt des Branchenevents Holzbau Plus, welcher im Hotel Flora in Luzern stattfand. Die Träger des Gütesiegels Holzbau Plus trafen sich dabei zum gemeinsamen Austausch.
Joachim Tillessen, Dozent für Unternehmenskommunikation der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) zeigte den 24 Teilnehmenden auf, wie gute betriebliche Kommunikation die Wettbewerbsfähigkeit eines Betriebes erhöhen kann. «Nur Mitarbeitende die gut informiert sind über Prozesse und Ziele ihres Unternehmens und Wertschätzung für ihre Arbeit erfahren, entwickeln eine hohe Identifikation mit dem Betrieb. Diese wirkt sich positiv auf die Motivation und Leistungsbereitschaft aus, was wiederum zu einer erhöhten Kundenzufriedenheit und damit zu Empfehlungen und Folgeaufträge führt», so Joachim Tillessen.
In den darauf folgenden Gruppendiskussionen besprachen die 24 Teilnehmenden wichtige Fragen und Probleme, die sich ihnen im Zusammenhang mit betrieblicher Kommunikation täglich stellen. Bei einem gemeinsamen Abendessen wurden Kontakte gepflegt und die Diskussionen rund um das Thema vertieft.
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Angeregte Diskussion: Stefan Strausak, Geschäftsführer SPBH erarbeitet zusammen mit einer Arbeitsgruppe Ansätze zur Verbesserung der betrieblichen Kommunikation während schwierigen Phasen wie eine Nachfolge.
Welchen Einfluss hat die Gesundheit der Mitarbeitenden auf den Erfolg eines Unternehmens? Und welchen Beitrag können Führungskräfte selbst dazu leisten? Am Donnerstag 22. Mai stand das Thema betriebliches Gesundheitsmanagement im Mittelpunkt des Branchenevents Holzbau Plus, welcher im Lukassaal in Luzern stattfand. Die Träger des Gütesiegels Holzbau Plus trafen sich dabei zum gemeinsamen Austausch.
Frau Corina Zachariah (Helsana) führte durch das Inputreferat „Gesundheit im Unternehmen“. In den darauf folgenden Gruppendiskussionen besprachen die 25 Teilnehmenden wichtige Fragen und Probleme, die sich ihnen im Zusammenhang mit der Gesundheit der Mitarbeitenden täglich stellen. Bei einem gemeinsamen Abendessen wurden Kontakte gepflegt und Diskussionen zum Thema „Gesundheitsmanagement“ vertieft.
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(von Links nach Rechts: Ivan Tschopp, Tschopp Holzbau AG | Michael Röthlisberger, Röthlisberger Zimmerei AG | Peter Henggeler, Holzbau Erni AG | Luca Pagnamenta, Aurelio Pagnamenta SA)